Eheversprechen selber schreiben - leicht gemacht
Anleitung für ein Eheversprechen zum Weinen schön
Der emotionalste Moment in einer Trauung ist das Eheversprechen: Einander zu versprechen, miteinander durch Dick und Dünn zu gehen, in Krankheit und Gesundheit füreinander da zu sein, miteinander alt zu werden, sich auch dann noch auf den Hintern zu hauen, egal wo er hängt.
Und gleichzeitig ist es auch der aufregendste Moment, weil die Worte etwas ausdrücken sollen, wofür es eigentlich keine Worte gibt.
Mit meiner Anleitung werdet Ihr merken, wie einfach es im Grunde ist, die passenden Worte für ein selbstgeschriebenes Eheversprechen zu finden – ohne auf Vorlagen zurückzugreifen, die euch der Herr Google oder Frau Yahoo präsentiert. Ich finde, für den emotionalsten und persönlichsten Moment sollte es ein selbstgeschriebenes Eheversprechen sein. Eure Worte sind mehr als ein Versprechen, sie sind gleichzeitig ein Geschenk an eure Ehepartner. In euren Worten verschenkt Ihr euch selber.
Traut euch euer Eheversprechen selber zu schreiben ohne Vorlagen. Es ist einfacher als Ihr denkt!
Hier also die Anleitung für ein Eheversprechen zum Selberschreiben - leicht gemacht:
Das Wichtigste zuerst: kurz & knackig! In der Kürze liegt die Würze. Klar, die Herzen laufen über. Es sind so viele Gedanken, Gefühle, die Ihr in Worte fassen möchtet.
ABER: Man kann auch etwas zerreden! Lasst Raum für das Unausgesprochene. Ihr werdet in dem Moment die nonverbalen Botschaften fühlen. Das ist viel schöner, als auf Worte zu hören.
Geht auch mit euch selber achtsam um: Überfordert euch nicht!
Es hilft nichts, wenn Ihr einen seitenlangen Text geschrieben habt und eure Gefühle euch in dem Moment überwältigen. Der Kloß im Hals kann durch die Aussicht, nun eine A4-Seite vortragen zu müssen, deutlich wachsen. Einer meiner Bräutigame bestand auf sein 1½seitiges Eheversprechen. Er fing an … nichts ging mehr und dann schaute er mich an: „Sch…. – Du hattest Recht!“ Er kürzte spontan auf seine 4 Schlusssätze. Das gesamte Eheversprechen fügte ich ins Erinnerungsheft, wie ich es ihm vorher empfahl. Daheim konnte er in Ruhe seiner Frau alles sagen: Was nicht weniger emotional war.
Wie lang sollte also ein Eheversprechen sein?
Mit ca. 5 bis 8 Sätzen liegt Ihr aus meiner Erfahrung heraus gut.
Und ganz WICHTIG: Bleibt in eurer eigenen Sprache – also keine lyrisch-poetischen Ergüsse. Keiner muss zu Johann Wolfgang von Goethe oder etwa Rosamunde Pilcher mutieren.
Nun sammeln – sieben – schreiben.
Euer Eheversprechen strukturiert Ihr am besten in eine Einleitung und ein konkretes Versprechen.
Einleitung:
Besonders schön, also zum Weinen schön wird es, wenn Ihr in die Einleitung setzt, was Ihr am anderen schätzt und liebt, was euch bereichert.
Nehmt euch eine stille Stunde Zeit. Denkt ganz intensiv an euren geliebten Menschen. Sammelt alles, was euch einfällt. Da wird vermutlich einiges zusammenkommen.
Im 2. Schritt „siebt“ Ihr es einige Male, und irgendwann habt Ihr die Quintessenz. Und dann beginnt Ihr zu formulieren: „Du bist …“, „Es tut mir gut …“etc.
Versucht jedoch, die Formulierung „Ich liebe dich, weil …“ zu vermeiden. Das klingt nach einem Bedingungssatz … und Ihr möchtet euch ja bedingungslos lieben.
Versprechen:
Im zweiten Teil geht es ums tatsächliche Versprechen. Hier sammelt Ihr, was euch SELBER für eure Ehe wichtig ist. Auch hier wieder auf die Quintessenz reduzieren.
Und dann ganz simpel & einfach mit „Ich verspreche dir, …“ einleiten.
Und schon habt Ihr euer Eheversprechen fertig.
Meinen gebuchten Brautpaaren stehe ich selbstverständlich bei Fragen immer zur Seite. Außerdem habe ich ein Auge darauf, dass die beiden Eheversprechen von der Länge her zueinander passen.
Ganz oft sitze ich mit Tränen in den Augen vor meinem Bildschirm, wenn ich diese wundervollen aus tiefstem Herzen kommenden Worte lese. Ich bin froh, dass ich mich selber darauf vorbereiten kann und nicht in der Trauung "davonfließe". Dann kann ich es kaum erwarten, wenn dieser so besondere, aufregendste, emotionalste Moment in ihrer freien Trauung kommt: das Eheversprechen.
Und keine Angst davor, wenn die Tränen fließen. Wenn nicht hier, wann denn dann?
Denn wenn die Seele sich bewegt, kommt etwas in Fluss. Sind wir dann mal froh, dass wir die beiden Öffnungen in unseren Augen haben.
Viele Freude beim Formulieren & Schreiben, viele Freudentränen beim Schenken
eure
Silvia
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Silvia Schäfler
Traurednerin, freie Theologin für freie Trauungen weltweit
seit 2009